Der gute Wille allein ist schon mal ein guter Anfang: Soll ein Tandem jedoch richtig “ins Fliegen” kommen, braucht es vor allem drei Dinge. Sie gehören zu den absoluten Basics, weswegen sie oft einfach übergangen werden. Dabei geht einiges an Potiential dahin: Damit ein Tandem effektiv funktioniert und zu einem win-win-win Erfolg für das Tandem, das Unternehmen und das kollegiale Umfeld wird, sind diese wichtigen Aspekte unbedingt zu beachten.  

 

Die drei absoluten Basics für einen gelungenen Tandem-Start 

Neben zwei (oder auch mehr) Personen und einer (oder auch mehr) Stellen braucht es für einen gelungen Tandem-Start unbedingt die absoluten Basics. Hier sind drei entscheidende Tipps, die zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit beitragen können, in der Realität jedoch sehr oft leider zu kurz kommen: 

Ein Mann und eine Frau sitzen im Büro und klatschen sich ab.

1. Kein Blind-Date:

Ein entscheidender Faktor für ein erfolgreiches Tandem ist, dass sich die Partnerinnen und Partner vor Beginn ihrer gemeinsamen Arbeit kennenlernen und testen können, ob die Chemie auch wirklich stimmt. Gemeinsam mit den Vorgesetzten und auch alleine, also unbeobachtet.

Das darf ruhig etwas Zeit in Anspruch nehmen. Miteinander Kaffee trinken gehen oder auch gemeinsame Spaziergänge können dafür sehr hilfreich sein. Durch diese vorherigen Treffen und Gespräche können potenzielle Missverständnisse vermieden und eine Vertrauensbasis geschaffen werden, die für eine effektive Arbeitsbeziehung unerlässlich ist. 
 
Dies ermöglicht es dem potentiellen Tandem, relevante Aspekte ihrer Stelle zu besprechen und eine gegenseitige Sympathie auszuloten und aufzubauen. Unsere Erfahrung ist, dass eine offene Kommunikation, gemeinsame Werte und ähnliche Haltungen den Grundstein für eine harmonische Zusammenarbeit im Joint Leadership oder Jobsharing-Modell legen – was essentiell wichtig für die künftige Zusammenarbeit ist.

Denkst du dir: „Das ist doch ein No-Brainer!“. Ja, sollte es.

Doch du glaubst nicht, wie oft wir schon Führungs- und Experten-Tandems gesprochen haben, die sich erst kennengelernt haben, NACHDEM beide ihre Verträge unterschrieben haben … ist bisschen wir Russisch Roulette …

Ein Mann und eine Frau sitzen im Büro und klatschen sich ab.

2. Wissen, was man tut:

Um ein neues Tandem bestmöglich zu unterstützen, sollte der Start gut vorbereitet sein. Hierzu zählt auch, das Management vorab mit ins Boot zu holen. Und wir empfehlen unbedingt, das neue Duo während dieses Prozesses von Expert:innen tandemspezifisch begleiten und beraten zu lassen.

Denn nur, indem die spezifischen Anforderungen und Dynamiken des Tandems verstanden werden einschließlich der individuellen Charaktere, Stärken und Schwächen können effektive Strategien entwickelt werden, um gemeinsam zu definierende Ziele zu erreichen und ihre Aufgaben effizient zu bewältigen. Wird das Tandem individuell begleitet (zum Beispiel mit einem spezielles Tandem-Coaching bzw. Tandem-Kompetenz-Training sowie einer 360° Umfeld-Beratung (s. Punkt 3)), wird es umso wahrscheinlicher, dass das Projekt Jobsharing von der Idee direkt auf die Erfolgsspur gelangt. 

3. Das Umfeld mitnehmen:

Üblicherweise dürfen auch die Mitarbeitenden und Vorgesetzten erst noch lernen, was Jobsharing konkret ist und wie genau es funktioniert. Oft sind da Vorurteile bzgl. Absprachen und Co. an der Tagesordnung – hier ist es wichtig, von Anfang an alle Aspekte, die dieses Modell mit sich bringt, gut im Blick zu haben und transparent zu kommunizieren.    

Dies umfasst zum einen, dass Vorgesetzte von Tandems gut beraten und auch die von Doppelspitzen direkt geführten Teammitglieder abgeholt werden, um gemeinsam dafür zu sorgen, dass Pilot-Tandems zu echten Rolemodels für die Organisation werden. Und es ist wichtig, Ansprechpartner:innen für Tandems seitens HR mit den relevanten Jobsharing-Kompetenzen auszustatten. 

So wird zum einen für alle Beteiligten deutlich, dass dieses Modell für den Erfolg des Unternehmens ein großer Gewinn ist. Und zum anderen können alle Beteiligten aktiv mit dazu beitragen, dass wichtige Erfolgsbedingungen auch wirklich sichergestellt werden. 

Angela Lechner (oben) und Esther Himmen in einem Videocall.

Klingt alles logisch? 

Ist es auch! 

Zusammengefasst sind für einen erfolgreichen Tandem-Start also u. a. folgende Punkte essentiell:

  • den Start gut vorbereiten, wozu neben der Chemie im gut gematchten Tandem auch zählt, dass relevante Aspekte klar kommuniziert werden
  • die Jobsharing-Partnerinnen und -Partner tandemspezifisch gut begleiten, so dass sie die maximalen Synergien heben können (selbst, wenn sie sich mal uneins sein sollten)
  • das berufliche Umfeld der Tandems ebenfalls gut mitnehmen und zuständige Menschen aus HR/Personal, Diversity Management oder Organisationsentwicklung (je nachdem, wo das Thema aufgehängt ist) mit dem notwendigen Know-how ausstatten, um gute Rahmenbedingungen sicherstellen zu können. 

Gerne unterstützen wir mit unser jahrelangen Erfahrunghier findest du unser Angebot.