7 Learnings aus den ersten Monaten als Chefin eines Jobsharing-Experten-Tandems 

Da wir von JOYntLEADING aus vollster Überzeugung hinter dem Modell Jobsharing stehen, arbeiten wir innerhalb des Teams ebenfalls in unterschiedlichen Tandem-Konstellationen.

Neben Projekttandems (was Projekttandems sind, erfährst du hier) mit unserem 7-köpfigen Coaching- und Sales-Team arbeitet das JOYntLEADING-Marketing-Team seit unserem Teamzuwachs im Juni 2023 als Tandem. 

Milena von Tottleben und Julia Heile kümmern sich gemeinsam um Marketing, Kundenbetreuung und Backoffice. Sie sind beide gleichermaßen für alle Bereiche ihrer Rolle verantwortlich und bearbeiten die damit verbundenen Aufgaben entweder gemeinsam oder abwechselnd, und damit also 100% im Pairing.

Die beiden haben das Modell der überwiegenden Überlappungszeit gewählt, sind also in der Regel gleichzeitig am Start. Nun nach sechs Monaten haben sie sich eingearbeitet und sind ein perfekt eingespieltes Team.

 

Wie fühlt es sich an, ein Tandem zu führen?

Beginnt ein Tandem mit seiner Arbeit, ist das für die beiden Jobsharer:innen ein besonderer Moment – und auch Peers und Führungskräfte haben dann die Chance, von dem Modell zu profitieren und ihren (Führungs-) Horizont zu erweitern.

Deswegen beinhalten übrigens unsere JOYntLEADING-Begleitungen auch ausdrücklich Trainings mit dem Umfeld eines Tandems, damit die Jobsharing-Idee gerade durch die ersten Tandems in einem Unternehmen vom vermeintlichen Exoten zum gelebten Unternehmensalltag wird.

Welche Erfahrung JOYntLEADING-Gründerin Esther Himmen als Vorgesetzte in den ersten 6 Monaten ihres Tandems gemacht hat, welche Aha-Momente selbst eine Jobsharing-Expertin bei der Führung dieses Tandems und was genau sie für die Zukunft mitnimmt, hat sie in diesem Blogbeitrag zusammen gefasst. 

1. Entlastendes Zeit-Geschenk

Ein Tandem zu führen, ist unglaublich entlastend für mich.

Besonders merke ich das daran, dass die Entwürfe, die mich erreichen, schon qualitativ auf einem sehr hohen Niveau sind. So dass ich oft einfach nur noch abnicke und auch viel weniger Sparring meinerseits benötigt wird.

 

Ganz besonders fällt mir das immer dann auf, wenn eine der beiden fehlt. Unserem Teamverständnis entsprechend, übernehme ich dann die Sparringspartner-Rolle. Und dafür benötige ich dann natürlich entsprechend Zeit.

Dass dieses Sparring in der Regel jedoch zwischen den beiden Tandempartnerinnen stattfindet, macht Jobsharing für mich zu einem echten Zeit-Geschenk.

Ein Mann und eine Frau sitzen im Büro und klatschen sich ab.

2. Mehr Freiheiten durch Jobsharing– auch für mich als Führungskraft.

Das Tandemmodell von Julia und Milena ermöglicht es mir, ihnen selbst dann Freiheiten geben zu können, wenn es bei uns in Sachen Arbeitsaufwand hoch hergeht.

 

So konnte ich Milena für ihr ehrenamtliches Projekt einen Tag freigeben, weil Julia die Stellung hielt – und das mitten in der Launch-Phase unserer Fortbildung zum Jobsharing Professional HR.

 

Das wäre ohne diese Tandemlösung für mich unmöglich gewesen, selbst wenn ich es gerne gewollt hätte und es meinen Werten als Vorgesetzte entspricht.

 

Was soll ich sagen, ich find’s großartig.

3. Pairing für kritische Aufgaben.

In Bezug auf bestimmte Aufgabenbereiche ist mir sehr wichtig, dass Julia und Milena sich komplett vertreten können.

 

z. B. sollten beide unser Newsletter-Tool sehr gut beherrschen. Hier war ich froh, dass ich schon VOR der stressigen Zeit darauf beharrte, dass Julia und Milena diesbezüglich ins Pairing gehen.

 

 

Auch wenn ich ihnen in vielen Bereichen das Aufteilen ihrer Aufgaben absolut frei überlasse.

Doch so konnte ich mich, als eine der beiden mal ausfiel, auch wirklich darauf verlassen, dass die andere diese Aufgabe sehr gut auch ohne die andere ausfüllen konnte.

 

Meine Empfehlung für Vorgesetzte von Tandems:

 

Überleg dir, in welchen Bereichen dir WIRKLICH wichtig ist, dass die Tandempartner:innen sich gegenseitig vertreten können. Und sorge aktiv dafür, dass beide entsprechend eingearbeitet sind.

4. Mut zur Lücke

Wenn es wie in den letzten Wochen hoch hergeht, kam es auch bei uns hin und wieder mal vor, dass Julia und Milena sich zu einem Thema noch nicht abgestimmt hatten. Hier darf ich als Vorgesetzte leben, was ich predige. Dem Tandem „Mut zur Lücke“ zuzugestehen.

 

Solche kurzen Infolücken kenne ich ja auch von mir selbst (hm, was hatte ich nochmal mit dem Kunden xy besprochen? Zum Glück kann ich es in der Telefonnotiz nachlesen, vorausgesetzt, ich hab auch wirklich daran gedacht, diese zu schreiben. 😉)

AUF DEN PUNKT GEBRACHT!

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Mit unseren FactSheets erfährst du:

1. Was Jobsharing & Joint Leadership dir und deinem Unternehmen bringt

2. Welche Voraussetzungen erfüllt sein sollten, damit es eine Erfolgsstory wird

3. Welche praktischen Modelle es gibt

4. Beispiele aus der Praxis

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5. Kapazitätsgrenzen der einzelnen Tandempartner:innen beachten.

In einer Situation hatte ich festgestellt, dass eine der beiden doch weniger sattelfest in einer Thematik drin ist, als ich ursprünglich gedacht hatte.

Leider war die andere Tandempartnerin in dem Moment mit anderen Dingen ausgelastet und damit kapazitätsmäßig an ihrem Limit. Ich bin dann eingesprungen und habe mir vorgenommen, dass ich nach der Stressphase für eine entsprechende Fortbildung sorgen werde.

 

Wichtig: Auch wenn ein Tandem aus 2 Menschen besteht, ist es wichtig, die jeweils individuellen Kapazitäten zu berücksichtigen.

6. Doppelt erzählen vermeiden.

Hier habe ich gemerkt, dass ich noch dazulernen darf.

 

Denn ich habe mich dabei ertappt, dass ich ab und zu das Bedürfnis hatte, etwas einer der beiden mitzuteilen, obwohl ich es der anderen Tandempartnerin im Call vor einigen Minuten schon gesagt hatte.

 

Mein Learning: Das darf auch mal sein.

 

Doch grundsätzlich will ich in solchen Situationen zukünftig im Gespräch darum bitten, dass die eine Tandempartnerin die andere danach fragt. Und vielleicht nochmal im ersten Gespräch darauf hinweisen, dass es mir wichtig ist, dass die andere Tandempartnerin zu diesem Thema auf den neusten Stand gebracht wird (auch wenn ich die Einschätzung hierzu normalerweise dem Tandem selbst überlasse und wir damit super fahren).

 

Ich merke, hier darf ich mich selbst noch etwas in Sachen Effizienz disziplinieren.

7. So schnelle, kreative und gute Lösungsideen.

Wenn ich ein Anliegen habe und eine Frage an die beiden in unseren gemeinsamen Teamskanal schreibe, merke ich, dass ich in den meisten Fällen sooooo schnell die passenden Antworten bekomme und das mal von Milena und mal von Julia.

 

Echt genial. Denn so können beide auch ihre eigenen Fokuszeiten haben und mir wird trotzdem geholfen. (Ich sag’s ja immer wieder, ich bin ein Glückspilz.)

 

Und wenn es MAL etwas länger dauert, bis ich eine Antwort erhalte, stimmen sie sich gerade vorher im Hintergrund dazu ab. Die Antwort oder der Lösungsvorschlag ist dann in der Regel umso cooler und vor Allem mit zwei Gehirnen durchdacht.

 

Mein Learning: Es bestätigt sich auch für mich wieder einmal, was wir so oft von Jobsharing-Vorgesetzten hören. Jobsharing ist ein echter Kreativitäts- und damit Innovationsbooster. Dem stimme ich zu 100 Prozent zu.

Esther Himmen

Das war für heute mein Einblick hinter die Kulissen für dich

Von- und miteinander lernen ist in unserem Leitbild bei JOYntLEADING.

Deswegen hoffe ich, dass du von meinen Learnings profitieren kannst. Ich bin so begeistert von meinem Marketing-Tandem und wünsche noch viel mehr Vorgesetzten das Privileg, mit solchen Power-Teams arbeiten zu können.

Bei Fragen schreib uns immer gerne, ich freue mich über Austausch smile

 

Herzliche Grüße
Esther